Wieder im Glanz!
43 Einwohner_innen räumten ihr Dorf auf
Es ist schon sprichwörtlich: Wenn Thandorf aufräumt, scheint 1. die Sonne und 2. finden sich rund ein Drittel aller Einwohner und Einwohnerinnen ein, um etwas für ihr Dorf zu tun. So auch gestern am 12. April, um 09.00 traf sich die Helferschar am Gemeinschaftshaus, "bewaffnet" mit Schaufel, Spaten, Treckern, Bollerwagen und allerlei weiterem hilfreichen Gerät. Henry Michaelis verteilte nach der Begrüßung in bewährter Manier noch die obligatorischen Müllsäcke und erklärte die Aufgaben, dann zog die Schar hinweg in alle Himmelsrichtungen.
Erste Aufgabe: Container suchen
Seit Jahrzehnten steht der Sammelcontainer neben dem Rondell am Briefkasten - diesmal: Gähnende Leere. Der Grund war allen schnell erklärt: Zwar hatte der Kreis den gleichen Auftrag wie immer, doch zum Einsatz kam ein mit den Grundkenntnissen der Orientierung nicht gesegneter Auslieferungsfahrer. Rondell? - aha, Verkehrsinsel, also rauf mit dem Kasten auf das frisch angelegte Grün und die Narzissen, passt schon. Herr, lass es Hirn regnen! Hätte nur noch eine Anzeige aus Wismar wegen des Abstellens verkehrsgefährdender Gegenstände auf straßenverkehrsrechtlich abgenommenen Flächen (üblicher O-Ton unseres unfehlbaren Kreises) gefehlt! Das Problem hatte nun allerdings Dennis Karsten, der die Insel mähte, wozu natürlich auch die Fläche unter dem Container gehört. Das Ergebnis lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor. Zuletzt sah man ihn beim Hanteltraining.
Bänke am Teich, Kiosk und Schluss mit Kreisverkehr
Am anderen Dorfende sah man Rainer, Jürgen, Michael und Jörg mit schwerem Gerät Richtung nördliches Teichufer verschwinden, kurz nach 12.00 war für jeden das Ergebnis erkennbar: Zwei neue Bänke auf der ruhigen Teichseite laden zu entspannenden Abendstunden mit Blick aufs Wasser ein! Damit das Butterbrotpapier nicht gleich wieder durch die Gegend fliegt, stehen Papierkörbe gleich daneben (gebührenfreier Hinweis für diejenigen, die mit dem Erkennen der Bedeutung dieser Behälter so ihr Problem haben: Da gehört Abfall rein). Zusätzlich wurden die verwitterten Bänke abgeschliffen und der "Teichkiosk" weiter ausgebaut: Jedes für sich und alles zusammen ein großer zusätzlicher Gewinn für das beliebte Teichgelände! Es war inzwischen eine Art Geheimtipp: Statt nach einem Besuch im Gemeinschaftshaus rückwärts aus der Einfahrt zu fahren, fuhr man einfach "rund Haus" und damit zunehmend tiefe Reifenspuren in die Wiese. Das hat ein Ende, nun zeigen vier Felssteine deutlich die Grenze auf um die Spielwiese hinter dem Haus als solche zu erhalten. Jetzt laufen die Wetten, wer wohl als erster im Dunkeln gegen die Steine fährt (wahrscheinlich ich, sagen die Buchmacher).
Was sonst noch geschah
Säuberung der Dachrinnen am Gemeinschaftshaus, Entschlackung der Straßenabläufe, Neugestaltung der Grünflächen am Trafoturm, sowie die Säuberung der Bankettenflächen und Gräben der Straßenzüge nach Utecht, Schattin, Schlagsülsdorf, Rieps und Schlagsdorf von den Hinterlassenschaften völlig talentfreier Zeitgenossen (zumeist McDo-Kunden und Kirschweinliebhaber) und Reinigung des Container-Standplatzes.
"Mobiler Motivationskiosk" und Suppe für alle
Immer wieder tauchte unter den Stunden der Mobile Kiosk auf und bot Obst, Süßigkeiten, Kekse, Kaffee, Säfte und auch eine Hopfen-Kaltschale feil (entschuldigt Constanze und Marina, nächstes Jahr bekommt ihr einen mobilen Piepser, damit ich euch finde!). Gerne wurde in das Angebot hinein gegriffen, hob es doch die ohnehin gute Laune noch weiter an. Nachdem es mir wie auch immer und mit viel Glück gelungen war, einen unverschlossenen, voll gefüllten 20-Liter-Topf mit heißer Gulaschsuppe (Dank an den "Eisvogel", dank an Manuela Blom gen. Junghardt!) von Utecht nach Thandorf zu fahren, ohne dass sich der gesamte Inhalt gleichmäßig im Wagen verteilte, saßen ab 12.00 Uhr alle an der inzwischen aufgebauten Tafel hinter dem Gemeinschaftshaus in der Sonne und ließen den Tag Revue passieren.
Genau das macht Thandorf aus!
Jung und älter, Weiblein und Männlein, alt Eingesessene und neu Hinzugezogene genossen die Stunden des gemeinsamen Aufräumens und die Zeit danach an der Tafel. Von Seemansgarn über Jägerlatein bis "hast Du schon gehört" war alles dabei. Hier wurde die Welt verbessert, hier sprach, das Zusammensein genießend, jeder mit jedem, hier zeigte sich erneut das Wort "Dorfgemeinschaft" in seiner wahren Bedeutung und so, wie wir alle es hier kennen und schätzen! Der Dank gilt all denen, die sich Zeit für ihr Dorf genommen haben und darüber auch deutlich gemacht haben: Wir sind gerne hier und es ist uns wichtig, dass Thandorf dieses schöne, ganz besondere kleine Dorf bleibt! Vielleicht schaffen wir ja 2015 sensationelle 40% (zum Vergleich: In Schlagsdorf hätten dieses Jahr 360 Helfer sein müssen, um unsere 30% zu erreichen!), vielleicht sind dann auch die im Kreise des Dorfes dabei, die dieses Jahr (Zitat!) noch gesagt haben: "Och nö, lieber nicht" und vielleicht auch die, die gerne und häufig in großer Lautstärke ihre Erwartungen kund tun - allerdings in Tateinheit mit Passivität und Gleichgültigkeit. Beim Osterfeuer sehen wir uns alle spätestens wieder und dann -natürlich- auf dem Teichfest!