Bericht des Bürgermeisters - September 2020


Aus der Gemeinde

Die Welt ist eine andere geworden seit unserer letzten öffentlichen Sitzung am 09. März dieses Jahres, jeder spürt das jeden Tag, auch hier und heute.

Umso mehr freue ich mich, dass wir nun wieder unsere öffentliche Gemeinderatssitzung durchführen können, schließlich stand die Arbeit in letzten Monaten nicht still.

Nein, dies wird nicht der x-te Bericht zu Corona, alles ist dazu gesagt. So ganz aber geht es doch nicht ohne: Es geht um die Plausibilität der unstrittig notwendigen Schutzmaßnahmen, konkret um unser Herbstfeuer mit dem Laternenumzug. Wenn Märkte wieder zulässig sind, wenn Veranstaltungen bis 500 Leute draußen wieder zulässig sind, wenn 7.500 Leute ins Stadion in Rostock dürfen, wenn Theater und Kinos wieder öffnen dürfen – warum dürfen dann ein Laternenumzug für die Kinder, die ohnehin zusammen in eine Schule gehen, und für die Dorfbewohner nicht sein? Hier fehlt es an eben dieser Plausibilität, genau darüber habe ich in den letzten 14 Tagen sehr kontrovers mit den Ordnungsbehörden diskutiert, nachdem die Veranstaltung von dort zunächst untersagt worden war. Doch ein LiveChat mit der Ministerpräsidentin am 07.09. brachte die Kehrtwende: „Legen Sie ein Konzept beim Gesundheitsamt vor, dann wird es Möglichkeiten geben“, so die Online-Auskunft mir gegenüber. Gesagt - getan: Derzeit arbeite ich in Abstimmung und Zusammenarbeit mit den Behörden einerseits, sowie mit unseren „Machern“ hier im Dorf andererseits an einem Sicherheitskonzept, dann soll es am 17.10.heißen: „Laterne und Feuer an zum Lichterabend“!

Was aber war in der Zwischenzeit. Da sticht zunächst die „Teichentkrautung“ hervor. Was der Haushalt nicht hergibt, sollte nach einer Idee von Henry über Spenden der Badegäste möglich gemacht werden. Elf Spenden unterschiedlicher Höhe sind bis heute eingezahlt worden, damit ist das erste Viertel der Kosten abgedeckt. Im Frühjahr 2021 werden wir sehen, welche Maßnahme möglich, sinnvoll und nachhaltig wirksam ist, um eine feine Badesaison 2021 gewährleisten zu können.

In der über die Homepage kommunizierten „Online-Sitzung“ vom 08. Juni 2020 sprach ich nach der Erfahrung aus der Zeit der Schulschließungen besonders die Situation in unserer Schule an, hier hat es bis heute keine durchgreifenden Veränderung und Entwicklungen gegeben. Ich fürchte, die Schule wird noch lange Zeit eine „Baustelle“ bleiben - und damit meine ich weder die Sporthalle noch sonstige bauliche Maßnahmen. Auch, wenn erste kleine Schritte unternommen worden sind, eines ist sicher: Sollte es zu einer erneuten Schließung kommen, wird die Schule und werden die Kinder und Jugendlichen genau da stehen, wo sie auch im März dieses Jahres standen. Eine unbefriedigende Situation, und das leider nicht nur im Hinblick auf den Umgang mit digitalen Medien.

Zum TOP Einwohnerfragen, die im Juni ebenfalls über die Homepage gestellt werden konnten, gab es im übrigen -leider muss ich sagen- keine Rückmeldung. Ob wirklich niemand eine Frage an uns als Gemeindevertretung hatte, oder ob es an Lust oder technischer Möglichkeit lag: Das würde mich schon interessieren, auch um im erneuten Fall, gleich aus welchem Grunde, die richtige Plattform vorhalten bzw. anbieten zu können!

Der Fortschritt der Digitalisierung, besonders eben im Jahrzehnte hinter her hinkenden Bildungsbereich, ist auch eines von vielen Themen in der „Bürgermeisterkonferenz“ am 12. August in Grevesmühlen gewesen. Weit verteilt in der Sporthalle des Gymnasiums wurden neben diesem Punkt unter anderem die Abfallwirtschaft, die Organisation und Struktur des Kreisbauamtes und die Haushaltssituation diskutiert.

Zum Kreisbauamt verzichte ich hier auf erneute Ausführungen, sie wären redundant zum Bericht vom Juni; denn geändert hat sich dort außer einer Personalrochade nichts. Der Haushalt brachte auch keine wesentlichen neuen Erkenntnisse – außer, dass in 2022 unter Umständen mit einer -wenn auch moderaten- Erhöhung der Kreisumlage gerechnet werden muss. Die Kreisabfallwirtschaft wird erneut im gleichen Kreis thematisiert werden, zu diesem Punkt blieb erheblicher Redebedarf aus der Gruppe der Bürgermeister unberücksichtigt.

Die Abfallwirtschaft war auch Thema in der Amtsausschusssitzung am 10.09. in Rehna. Nach unserem Kurzvortrag zu „Unterflurcontainern“ anstelle der Blechbüchsen, die jetzt die Dörfer „verzieren“, wollen nun die Gemeinden des Amtsbereiches einen Grundsatzbeschluss zur Interessenbekundung fassen. Das kostet keinen einzigen Cent, öffnet aber die Möglichkeit zu weiteren Aktivitäten!

Hintergrund ist dabei auch die unfassbare Tatsache, dass in Berlin sage und schreibe 62 von 79 Millionen, die gedacht sind für Infrastrukturmaßnahmen klammer Kommunen, vor sich her dämmern! 62 Millionen EUR! Abgerufen wurden von MV ganze 17 Millionen, das entspricht einer Abrufquote von 21% - und damit Platz 16 bundesweit. An diesen Millionen arbeite ich aktuell, u.a. werde ich dieses Thema am 01.10.im Rahmen der Kreisversammlung des Städte- und Gemeindetages auf die Tagesordnung bringen, denn so ganz alleine werden wir an das Geld nicht rankommen. Das aber hätten wir gerne – für die Erhaltung bzw. Sanierung der Gemeindestraßen, für das Projekt Sanitäranlagen am Teich, und….und….und. Wir hätten da noch ein paar Ideen und Gedanken für unser aller Dorf. Zudem ist das Geld explizit für „klamme Kommunen“, und darunter fallen wir ja nun wirklich.

Auch um den Haushalt der Kommunen, zumindest mittelbar, geht es in der Umsetzung des uns und allen Gemeinden auferlegten „Brandschutzbedarfsplanes“, der seit 2016 durch alle Gremien des Landes geistert. Unverändert stelle ich den Sinn dieser -teuren- Ausarbeitung, die allein nur für das kleine Dorf Thandorf 84 Seiten (!) umfasst, infrage, doch es hilft nichts. Letzte Woche fand eine weitere Lesung in Rehna statt, Dennis wird zu dieser Lesung im Anschluss eine kurze Zusammenfassung geben.

Kaum jemandem wird es aufgefallen sein, umso wichtiger an dieser Stelle darauf hinzuweisen: Unsere beiden Buswartehäuschen wurden in den letzten Wochen instand gesetzt um einem Verfall vorzubeugen. Beide Wartehäuschen sind mit neuen Regenrinnen ausgestattet worden, ein Werk von Johanna Lafrenz und ihrer Familie in Schlagsülsdorf und Rainer Ginnuth in Thandorf. Allen daran Beteiligten ist hier und heute meiner und der Dank des Dorfes auszusprechen!

Dennoch bleiben weitere Baustellen, darunter zum Beispiel die Erneuerung des Podestes vor dem Gemeinschaftshaus, und auch die Reinigung des DGH ist wieder neu zu regeln. Nachdem Sina Regner aus beruflichen und persönlichen Gründen die Tätigkeit aufgegeben hat, wird nun übergangsweise bis zum 31.12. dieses Jahres Sabine Kumbartzki für ein piekfeines Haus sorgen. Ihr danke ich ganz besonders für die Bereitschaft dazu, gleichzeitig sind alle aufgerufen, eine Langfristlösung zu finden! Wer also jemanden kennt, der oder die gegen fairen Lohn Lust darauf hat, informiere bitte Thomas Hellwig oder mich!

Zum Abschluss meines Berichtsteils noch ein Hinweis auf die vor uns liegenden Wahlen 2021. Für den 25.April ist jetzt die Landratswahl angesetzt, die Bundestags- und Landtagswahl werden -vereinigt auf einen Tag- im September stattfinden. Für beide Wahlen werde ich Anfang des Jahres wieder die Wahlhelferteams zusammenstellen – dabei gilt: Neue Mitbürger und Mitbürgerinnen, sowie Einwohner/innen, die seit den letzten Wahlen das 18. Lebensjahr vollendet haben, haben Vorrang. Doch auch unsere bewährten Wahltagsprofis werde ich natürlich ansprechen.

>> damit leite ich nun über an die Fachbereiche.

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