200 Länder, 200 Jahre - in knapp 5 Minuten


Aus der Gemeinde

Die Entwicklung der Lebenserwartung, abhängig vom Reichtum in 200 Ländern - das ist eine beeindruckende Beschreibung der Weltgeschichte seit 1810.

Hans Rosling hat einen Lehrstuhl für Internationale Gesundheit an einer medizinischen Universität bei Stockholm. Um den Vortrag zu verstehen, den er hier hält, braucht man eigentlich gar keine Englischkenntnisse: Er unterstellt einen Zusammenhang zwischen der Lebenserwartung der Bevölkerung eines Landes und dem durchschnittlichen Einkommen dort, jeweils  in einem bestimmten Jahr. Die Größe der Völker zeigt der Kreis des jeweiligen Landes. 

Dann geht es los: seit dem Beginn der industriellen Revolution hat sich einiges getan, aber diesen Tanz der Nationen sieht man sich am besten im Video an. War der Begriff "Wirtschaftswachstum" bisher eher von etwas abstrakter Natur, dann gibt es hier eine bildliche Vorstellung davon.

Erstaunlich ist die Entwicklung der asiatischen Staaten. Wer hätte vor 20 Jahren gedacht, wo Südkorea heute seinen Platz hat in dieser Anordnung? Bei China wird noch unterschieden zwischen Shanghai und einer der östlichen Provinzen, die noch mit afrikanischen Ländern vergleichbar ist. Und hätten Sie gewußt, daß die höchste Lebenserwartung und entsprechendes Einkommen ausgerechnet in Luxemburg zu finden sind? Am anderen Ende der Welt steht Kongo. Selbst zur Zeit der großen Depression in den 30ern gab es beachtenswerte Fortschritte. Ob Hans Rosling jedoch mit seiner Hoffnung richtig liegt, das diese Entwicklung einfach so fortsetzbar ist - oder ob doch noch was dazwischen kommt, das werden wir hoffentlich alle in den kommenden Jahrzehnten beobachten können. Wohin wird sich Deutschland wohl entwickeln, mit dem Zustand des hiesigen Gesundheitssystems und der Entwicklung des Rentenalters? An Japan möchte man schon gar nicht erst denken.

Das wirklich Faszinierende ist aber die Art, wie die 120.000 Zahlen, die dieser Statistik zugrunde liegen, hier visualisiert werden. "Pretty neat, eh?"

Gefunden bei Peter Glaser, Stuttgarter Zeitung.

Eine etwas längere Version mit mehr Details, aber auch anderen Schwerpunkten, gibt es bei Youtube. Dafür sollte man allerdings schon etwas Englisch können.

Die Software, die Hans Rosling hier benutzt, heißt Gapminder und ist an seinem Lehrstuhl entstanden. Dort kann man sie auch für eigene Zwecke beziehen. 

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