"Schild" - Bürgerstreich auf der K 5
Systematische Verwirrung der Autofahrer zwischen Thandorf und Utecht
Das Schild an sich ist ja nicht schlecht. Früher schützte es Ritterleute vor allzu aggressiven Nachbarn, später wurden damit die berühmten Schildbürger-Streiche gespielt, heute haben Behörden eine neue Spielwiese entdeckt: Die K 5. Nun liebt der Deutsche schon per se Schilder, orientierungslos würde er nach Auffassung von Amtsstubeninsassen ohne eben diese durch die Landschaft irren. Dieser Gefahr ist man jetzt auf der Kreisstraße zwischen Thandorf und Utecht begegnet, natürlich mit deutscher Gründlichkeit - oder deutschem Wahnsinn, um es anders auszudrücken! Aber der Reihe nach: Verlässt man Thandorf gen Westen Richtung Utecht, signalisiert das Ort-Ende-Schild: 100 km/h erlaubt. Das Schild 80 wurde überdeckt, gilt also nicht. 1,3 km kann sich der Autofahrer an den Formel-1 Verhältnisse erfreuen, dann prangt ein Hinweis "70" am Straßenrand. Einhundert weitere Meter aber, dann werden "50" als angemessen angesehen - die dann weitere hundert Meter später wieder aufgehoben werden, womit die 100 km/h wieder in Kraft treten. Sinnvoller Weise kurz vor den Kurven, damit der Flug in die Botanik auch wirklichen Adrenalinausstoss gewährleistet! Für 600 m genießt der schon leicht Schild-vernebelte Fahrer das neue Gefühl des Fliegens, dann wird er mit dem Schild "50" erneut und recht abrupt auf den Boden der Tatsachen zurück gerufen. Doch nur 400 m, dann darf er dem Jucken im rechten Fuß wieder nach geben, dann ist "70" erlaubt, weitere 100 m später dann wieder "alles aufgehoben", es gilt also also 100 km/h. Doch Stopp!,nicht zu früh freuen (bzw. den Kopf schütteln): Das gilt nur 50 Meter, dann wird erneut "70" gefordert - bevor nur 30m weiter das fast verdeckte Ortsschild Utecht den Flug auf endgültig 50 km/h reduziert. Spätestens beim Ortseintritt Utecht sollte der Verkehrsteilnehmer nun therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen um den Schilder-Knoten wieder zu entwirren. Besser allerdings, dies hätten die Schilder-Aufsteller vor ihren Aktivitäten getan. Nun empfehlen wir: Was auch immer die Veranlasser einnehmen, es sollte auf die Hälfte reduziert werden. Genau wie die Schilder. Neun Geschwindigkeitsänderungen auf 3,6 Kilometern einer Ortsverbindungsstraße, das Wiehern des Kreis-Amtsschimmels dürfte bis Palermo zu hören sein. Mindestens. Genau wie das Lachen der Verkehrsteilnehmer. Wer nun aber glaubt, in der Gegenrichtung, also von Utecht nach Thandorf, hätte Vernunft Besitz von den Aufstellern ergriffen, der irrt! Drei Geschwindigkeitsvorgaben auf 30 Metern (!!!) läuten den Rückweg Richtung Osten ein, spätestens hier kaufen sich völlig entnervte Verkehrsteilnehmer erste Beruhigungsmittel.Kurz bevor man vom völligen Wahnsinn ergriffen wird stellt man zudem fest, dass immer dort, wo gen Westen 100 km/h erlaubt sind, in der Gegenrichtung die Vorgabe "50" gilt. Mein Therapeut, den ich nach einer Erklärung für dieses Handeln einer Straßenbehörde fragte, hat sich übrigens nach dem Gespräch krank gemeldet..... Zu guter Letzt denke man auch mal an unsere Ordnungshüter, die überhaupt nicht mehr wissen an welchen Stellen sie welche Fotos von Autofahrern schießen sollen! Also wählt man, wie letzte Woche, einfach mal eine genehme aus, wird schon passen. Dann wird eben ein Ticket ausgestellt für den Fahrer, der 72 km/h fährt wo kurz vorher jede Beschränkung aufgehoben, also 100 km/h zulässig waren. Wir sehen uns auf der Couch! Wenn die nicht vom Amtsschimmel besetzt ist.