90 Prozent Hürde übersprungen


Aus der Gemeinde

Ein Rückblick auf den Wahltag

Es war das erklärte Ziel, und es wurde geschafft! Mit 90,67% liegen wir mit sehr deutlichem Abstand zu allen anderen Amtsgemeinden -und in ganz MV- in der Wahlbeteiligung weit vorne, hier und landesweit nehmen wir wieder einen Premiumplatz ein. Dass verdient uneingeschränkten Respekt, das macht stolz und zeigt: Unseren Einwohnern und Einwohnerinnen ist es wichtig ihr Mitbestimmungsrecht wahrzunehmen, an diesem Engagement können sich alle anderen eine gute Scheibe abschneiden.

Mein Dank geht an alle, die den Weg zum Wahllokal oder über die Briefwahl gefunden und sich so aktiv an der Gestaltung ihres Umfeldes beteiligt haben – und die wenigen, denen das diesmal nicht gelungen ist, hoffen wir beim nächsten Mal zusätzlich ermuntern zu können. Vielen vielen Dank!

Gleichzeitig bedanke ich mich für meine 4. Wiederwahl in das Bürgermeisteramt und das Vertrauen, das sich darüber mir gegenüber ausdrückt! Mit 79,55% habt ihr mir ein gutes Fundament und eine stabile Basis dafür gegeben, auch in den kommenden fünf Jahren die Kräfte für unser gemeinsames Dorf und für die Menschen, die hier leben, einzusetzen. Hätte ich einen vorzeigbaren Hut, ich würde ihn zum Dank und mich verneigend vor euch ziehen!

Völlig neu und durchgemischt dagegen präsentiert sich die künftige Gemeindevertretung. Herzlichen Glückwunsch an euch, lieber Ralph, lieber Rainer, liebe Johanna, lieber Stefan, lieber Jörg, liebe Anka! Alles Gute für unsere gemeinsame Amtsperiode – und, wie mein 1. Stellvertreter Henry in seinem Kommentar schon schrieb - „in guter Zusammenarbeit immer eine glückliche Hand für alle Entscheidungen“.

Das Wahlergebnis und damit der Wille der EW werden nun für eine grundlegende Neuverteilung der Ressorts sorgen. Ein „ich mach das mal eben nebenbei“ kann und wird es nicht (mehr) geben, denn die Aufgabenbereiche, die das mit Abstand höchste Zeitinvest erfordern und die in den vergangenen Jahren souverän -auch und besonders im Außenverhältnis- mit großem Erfolg gemanagt wurden, müssen auf andere Köpfe vergeben werden. Dazu gehören bspw. die anspruchsvolle Koordination und laufende Abstimmung im Rahmen des Kooperationsvertrages mit der Feuerwehr, die schwierige Interessensvertretung im Schulverband, das aufwändige Gesamtmanagement Teich, Spielplatz und DGH, sowie auch die redaktionelle Begleitung für die Homepage und die technische Vorbereitung und Ausgestaltung der Sitzungen. Die Profis dieser Zuständigkeitsbereiche sind nicht mehr dabei, ein Kraftakt liegt nun vor uns und manches, was wie selbstverständlich klappte, muss zeitintensiv von Grund auf neu aufgerollt und erarbeitet werden.

Wer aus diesen Zeilen bei aller Freude über die Wahlbeteiligung und das Engagement auch, gelinde gesagt, Verwunderung herausliest, der hat Recht. Um es klar auszusprechen: Alle, die in die GV gewählt wurden, haben es verdient und ihnen gilt mein wie unser aller Glückwunsch – gleichzeitig haben die, die nicht wieder gewählt wurden, die Abwahl nicht verdient. Kein Wunder, dass so auch Enttäuschung sich am Sonntagabend tief in die Gesichter, auch in meins, grub: Abgestraft für gute und für Thandorf äußerst wichtige Arbeit. Es klappte ja alles, warum also sich Gedanken darüber machen, warum das klappt. Henry schrieb treffend in seinem Kommentar: „Das ist eben Demokratie“ – ja, genau so ist sie und das ist gut so. Niemandem, der einigermaßen klar und vor allem auch bis zum Ende denken kann, ist bislang ein besseres System eingefallen, bei allen ihren gleichzeitigen Schwächen.

Inwieweit bei der Europa- und Kreistagswahl sich dieses klare und bis in die Konsequenzen reichende Denken ausdrückte, soll an dieser Stelle nicht diskutiert werden. Zu komplex und vielschichtig sind die Beweg- und Hintergründe, zu emotionsbehaftet und polarisierend die „Argumente“. Sticht Thandorf auch in vielen Punkten und vielerlei Hinsicht positiv aus der Masse der Gemeinden heraus, bei den Ergebnissen dieser beiden Wahlen „passt“ Thandorf genau in den Bundes- und Landesschnitt. Persönlich blicke ich, auch aus der eigenen Lebensgeschichte heraus, neidisch nach Skandinavien: Dort haben die Menschen die Gefahren erkannt und eine Umkehr eingeleitet – vielleicht liegt es auch (aber ganz sicher nicht nur) daran, das in den Regierungen der Anteil an Fachkräften und damit die Akzeptanz höher sind.

Sei es wie es ist: Hier geht es um unser Dorf, um Thandorf und nicht um die „große Politik“. Dafür werden wir nun die Kräfte neu ordnen und in konkretes Handeln umsetzen. Der Anfang auf diesem Weg wird am 01.07.2024 gemacht:

Dann findet die konstituierende öffentliche Sitzung der Gemeindevertretung statt, zu 19.00 Uhr sind alle Interessierten, die dem beiwohnen möchten, ins DGH eingeladen!

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